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16
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October
2020

Die Küchenschelle: ein charmanter Frühblüher

In sie verliebt hat sich schon mancher Pflanzenfreund. Denn unbestritten ist die Küchenschelle eine Bereicherung in jedem Garten. Die mehrjährige, winterharte Frühlingsstaude ist auffallend schön und dabei noch pflegeleicht und anspruchslos. Als Kaltkeimer kann sie bereits im Herbst gesetzt werden. Dann ist sie mit ihren frühen Blüten schon im nächsten Frühling eine pollen- und nektarreiche Insektenweide für Bienen und Co.

Einheimische Pflanze mit vielen Namen

Hätte sie Ohren, hörte die krautige Pflanze aus der Gattung der Hahnenfussgewächse auch auf die Namen Pulsatilla vulgaris, Pelzanemone oder gemeine Kuhschelle. Wobei «gemein» keineswegs auf einen schlechten Charakterzug hinweist, sondern auf die weite Verbreitung in West- und Mitteleuropa. Zu danken ist das dem Wind, der die zottig behaarten Nüsschen der Staude in alle Himmelsrichtungen trägt.

Voll und ganz eine Hübsche

Der Schöpfer hatte bestimmt seinen besten Tag, als er die gemeine Küchenschelle schuf. Die langlebige Gartenbegleiterin wächst mit einem kräftigen, oft mehrköpfigen Wurzelstock. Während der Blütezeit von März bis Mai erreicht sie eine Wuchshöhe 15 bis 20 cm. Von Jahr zu Jahr wird sie blühfreudiger und ja die Blüten, welch eine Pracht! In herrlichem Kontrast stehen die gelben Staubgefässe zu den dunkel bis hell-violetten Kronenblättern, welche sich glockenförmig zusammenneigen.

Der Blütenstand ist nicht minder schön, und das kann man nicht von manchen Stauden sagen. Auch hübsch ist die ihr typische silbrig-weisse Behaarung an den filigran gefiederten Blättern. Aber diese ist vor allem ist nützlich als effizienter Verdunstungsschutz. Neben der violett blühenden Wildform ist die Küchenschelle für den Garten auch leuchtend weiss, rosafarben oder rot erhältlich.

Robust, aber Konkurrenz mag sie nicht

Die Küchenschelle zählt zu den robustesten Stauden und benötigt nur sehr wenig Pflege. Kaum je wird sie von Krankheiten oder Schädlingen befallen, sogar Schnecken meiden sie. Besonders durchsetzungsfähig ist sie jedoch nicht. Aufdringliche Nachbarspflanzen veranlassen sie zum Kümmern und Verschwinden. Als Schwachzehrerin benötigt die Küchenschelle in der Regel keine Düngung. Einmal im Jahr empfehlen wir es doch, damit die Bodenlebewesen ihre Arbeit besser machen können.

Ob Topf, Rabatte oder Steingarten

Die frühblühende Staude sorgt überall für farbliche Vielfalt und Abwechslung. Sie liebt die Sonne und gedeiht in lockeren, durchlässigen und leicht kalkhaltigen Böden besonders gut. Ist der Boden lehmig oder schwer, sollte Kies oder Sand untermischt werden, um Staunässe zu verhindern. Denn ein Zuviel an Wasser gehört zum Wenigen, das diese Pflanze nicht verträgt.

 

In der Alternativmedizin wird die Küchenschelle zur Behandlung diverser Erkrankungen eingesetzt. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Staude in allen Teilen giftig ist. Der Standort muss also überlegt sein, wenn kleine Kinder oder Haustiere zugegen sind.

 

Die wunderschöne Küchenschelle wurde im 1996 zur Blume des Jahres gewählt. Wir klatschen Applaus und finden, dieser Titel stände ihr alle Jahre zu.

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